"Was hier aufgebaut wurde, ist großartig"

BOGENSCHIESSEN / Im Gespräch mit dem internationalen Schiedsrichter Stefan Lehmann

Der 56-jährige internationale Schiedsrichter Stefan Lehmann aus Berlin war Moderator und Kommentator der Bogenschieß-Wettbewerbe am Samstag im der Sporthalle am Weidenhof zu Mahlow. Reinhard Butzek sprach mit ihm.
 
 
Sie waren bestimmt schon bei den Zweitliga-Wettbewerben in Mahlow dabei?

Stefan Lehmann: Nein, ehrlich gesagt, bin ich heute zum ersten Mal hier und sehr angetan von den Bedingungen. Diese Veranstaltung wurde top vorbereitet, wir haben ein begeisternd mitgehendes Publikum. Hier in Blankenfelde hat sich wirklich viel getan.

Was meinen Sie konkret?

Stefan Lehmann: Die Entwicklung ist beeindruckend, der Aufschwung für die Fachleute unübersehbar. Diese Truppe hat es verdient, in der 1. Bundesliga mitzuspielen. Was hier Franz Faschko mit seinen Mannen aufgebaut hat, ist schon großartig. Ich weiß als Ausrichter von Erstbundesliga-Kämpfen, wie schwer es ist, diese Veranstaltung perfekt zu organisierend. Ihm ist es gelungen.

Und wie beurteilen Sie das Abschneiden der Blankenfelder?

Stefan Lehmann: Es sieht ganz gut aus, der Einstand in die höchste Klasse ist gelungen. Sie kämpfen auf einem hohen Niveau, haben sich mit Peter Sach verstärkt. Und sie bauen verstärkt Nachwuchsschützen aus den eigenen Reihen ein. Dieser Mix aus erfahrenen Kadern wie eben Sach oder Anne Pavel und den jungen Burschen schein mir bestens zu sein. Das läuft ganz anders ab als beispielsweise im brandenburgischen Schönow, wo man versuchte Leute "einzukaufen", aber keine eigenes Hinterland, keine entsprechend Basis hatte. Nein, wie das hier aufgezogen wurde, das hat Zukunft. Da scheint mir der Klassenerhalt durchaus realistisch zu sein.

Die Blankenfelder mussten gleich gegen den deutschen Meister, später gegen den Vizemeister ran. Ist die Nordgruppe der 1. Bundesliga so viel stärker als die Südgruppe?

Stefan Lehmann: Allerdings ist das Niveau wesentlich größer, folgerichtig kommen die Meister aus dem Norden. Man muss nur die Ringzahlen während der Wettkämpfe vergleichen, nicht die Leistungen Team gegen Team. Und diese sprechen eine klare Sprache. Da lagen schon im vergangenen Jahr die Blankenfelder mit ihren Ringzahlen aus der 2. Bundesliga wesentlich höher als viele Teams aus der 1. Bundesliga. Nur ist – wie sich auch heute wieder erwies – der Druck, die Nervenanspannung in der höchsten Spielklasse wesentlich höher. Hier kann nun mal jeder jeden schlagen.